Eine Leuchte inspiriert von kölner Fernsehturm Colonius.

Aus Funk und Fernsehen

Artist Statement

Wie ein Wächter schwebt der Fernsehturm über der Stadt Köln. Die Leuchte „Aus Funk und Fernsehen“ wirkt wie dieser Orientierungspunkt im Innenraum.

Foto des kölner Fersehturm Colonius.

Ambient sound

Inspiration

Colonius

Der so genannte „Colonius“ wurde 1981 das erste mal in Betrieb genommen. Nach einem Wechsel der Turmspitze beträgt seine Höhe nun 266 Meter. Für die Öffentlichkeit ist der Besucherbereich wie auch die Aussichtsplattform geschlossen. Aktuell wird nur der Radiosender Radio Erft in den Rhein-Erft-Kreis abgestrahlt.

Koordinaten: 50° 56′19.7″ N, 6° 58′49.5″ O

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    Text & Gedanken von DIRK BÜSKEN

    Aus Funk und Fernsehen

    Was in die Vertikale strebt, das macht sich sichtbar. Der Colonius in Köln – ein Vertikalen-Streber erster Güte. Markant steht er im Panorama der Stadt und fängt jeden Blick, der sich vom Horizont erhebt. So wird er selbst zum Meister des Rundum-Blicks. Doch nur, wenn die Sonne, die stärkste Blenderin der Natur, ihm nicht seinen Wimpernschlag vereitelt.

    Was leuchtet, das macht sich sichtbar. Die Leuchte, sie strahlt bei Dunkelheit, aus der Verborgenheit heraus, an sich selbst und gegen anderes, sendet Glanz und Schimmer an alles, was ihre Nähe sucht. So wird sie selbst zur Meisterin der Erhellung. Doch nur, wenn die Sonne, die größte Leuchte der Natur, nicht an ihrem Antlitz steht.

    Was in die Vertikale strebt, das muss balancieren, weil es ersehnt, was in Wesen und in Richtung noch entfliehen will. Auch jenseits großer Baukunst braucht das Kräftespiel vom Wurzelwerk bis in gewagte Höhen Vertrauen: dass oben und unten einander bedingen und entspringen.

    Was leuchtet, das muss balancieren, weil der Empfänger eines jeden seiner Lichtpakete dem Bannkreis seiner Streuung noch entfliehen kann. Leuchte nicht zu weit und nicht zu kurz, das Auge, es will aufgeklärt und nicht verdunkelt werden. Vertraue, dass Licht und Schatten einander entspringen und bedingen.

    Was in die Vertikale strebt, das sucht die Leichtigkeit der Luft, des Lichts, sucht einen Scheitelpunkt, an dem es sich begrenzen und sich stolz erhabener Aufrichtung hingeben kann. Zu fallen, das wäre die größte anzunehmende Demütigung. Zu bestehen von Tag zu Tag, das ist Ausdruck von Würde und Hervorragen.

    Was leuchtet, das sucht Strahlkraft, ein Funkenspiel fürs Auge, einen Hauch Wärme – für andere. Für immer zu erlischen, das wäre die größte anzunehmende Demütigung. Ein Leuchtkörper, nicht bloß Schein zu sein, das ist Ausdruck von Bestand und Dauer.

    Die Leuchte, sie sitzt ganz nah am Colonius, vor dem wir stehen – solange wir sie lassen.